
Neues Handicap System in Deutschland ab 2021!
Deutschland: WHS steht für World Handicap System welches im Jahr 2021 die DGV Spielvorgabe ablösen wird. In diesem Artikel werden wir Ihnen die Ziele der Umstellung, aber auch die Berechnungsmethode des neuen Handicap Index erklären.
Ziel des World Handicap Systems (WHS)
Die Globalisierung wird auch im Golfsport immer wichtiger. Das neue Welthandicap-System wird eingeführt, damit sich Golfspieler weltweit direkt miteinander vergleichen können. Bisher gab es 6 verschiedene Handicap Systeme, welche nun zu einem einheitlichen System zusammengefasst werden.
Wann wird das neue World Handicap System eingeführt?
In Deutschland wird das neue WHS System ab der Spielsaison 2021 eingeführt. Bis dahin gilt das bekannte EGA-Vorgabesystem vollumfänglich weiter.
Weltweit wird das WHS ab der Spielsaison 2020 bereits eingeführt. Deutschland und viele weitere Länder hatten sich dazu entschieden, die Saison 2020 zu nutzen, um die Einführung 2021 für alle Beteiligte möglichst reibungslos zu organisieren.

Diese Länder werden das World Handicap System ebenfalls im Jahr 2021 einführen:
Niederlanden | Österreich | Belgien |
Schweiz | England | Schottland |
Wales | Nordirland | Irland |
World Handicap Index (WHI)
Das Handicap ist der Ausdruck der Spielstärke eines Golfers und zeigt sein Spielpotential an. In Zukunft wird diese Spielstärke durch den World Handicap Index (WHI) ausgedrückt.
DGV Spielvorgabe vs. World Handicap Index
Der WHI hat eine andere Berechnungsgrundlage als die aktuelle DGV Spielvorgabe. Somit kann sich der ergebene Wert durchaus unterscheiden. Das heißt Ihr aktuelles Handicap kann sich vom World Handicap Index unterscheiden.
Wie wird der World Handicap Index berechnet?
Der WHI errechnet sich aus dem Durchschnitt der besten acht Ergebnisse aus den letzten zwanzig handicap-relevanten (vorgabewirksamen) Runden.
Sollte eine Spielerin oder ein Spieler weniger Ergebnisse haben wird eine kleinere Anzahl zur Ermittlung des WHI verwendet. Gewertet werden wohl Ergebnisse die maximal 3 Jahre alt sind. Über den diesen maximalen Zeithorizont gibt es aber noch keine finale Entscheidung.
Hat ein Spieler keine Ergebnisse in seinem Stammblatt, wir die bisherige DGV-Vorgabe auch sein zukünftiger WHI sein. Aus einem heutigen Handicap von z.B. 32,5 wird dann ein Handicap-Index von 32,5.
Was ist der Differenz-Score? Warum ist er wichtig für die Berechnung des Handicap-Index?
Sie stellen sich jetzt bestimmt die Frage, wie berechnet sich der Differenz-Score, wie ermittle ich die besten 8 Ergebnisse und wie sieht letztendlich mein neuer Handicap-Index aus?
Die Formel für den Differenz-Score lautet:
(Spielergebnis – Course Rating) *113 / Slope Rating
Das heißt Sie subtrahieren den CR-Wert des gespielten Golfplatzes von Ihrem Spielergebnis (Maximum Score), multiplizieren das Ergebnis mit dem Standard Slope Wert von 113 und teilen den Wert durch das Slope Rating.
Beispiel: Spielergebnis: 95 | CR-Wert: 71,9 | Slope Rating: 128
(95 – 71,9) * 113 / 128 = 20,393
Die ermittelten Ergebnisse werden auf eine Nachkommastelle gerundet. So würde sich in unserem Beispiel ein Differenz-Score von 20,4 ergeben. Nun vergleichen Sie die letzten 20 Differenz-Scores miteinander und wählen die besten 8 Ergebnisse aus. Diese 8 Ergebnisse addieren Sie und teilen das Ergebnis durch 8. Somit ergibt sich Ihr neuer Handicap Index.
Beispiel: Ihr besten 8 Ergebnisse waren: 20,4 / 22,1 / 20,9 / 25,7 / 26,3 / 19,9 / 23,4 / 20,5
->Summe: 179,2 / 8 = 22,4 HCI (Handicap Index)
Fazit
Der Deutsche Golf Verband wird die Saison 2020 nutzen, um alle Beteiligten im Golfsport über das neue World Handicap System zu informieren. Aus diesem Grund würden wir Ihnen empfehlen regelmäßig das DGV Serviceportal zu nutzen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Anbei haben wir Ihnen noch ein paar hilfreiche Links zu diesem Thema zusammengestellt:
- Offizielle Seite des World Handicap System – https://www.whs.com
- Artikel über WHS vom DGV – https://www.golf.de/
- Fragen & Antworten zum WHS – DGV – https://serviceportal.dgv-intranet.de/
Begriffserklärung
Course Rating System = Spielschwierigkeit eines Golfplatzes
Das sog. Course Rating ist eine Bewertungssystem, welches von der United States Golf Association (USGA) entwickelt wurde. Es kennzeichnet den Schwierigkeitsgrad der verschiedenen Golfplätze. Der damit verbundene Zahlenwert wird als CR-Wert bezeichnet.
CR-Wert (Course Rating Wert)
Der CR-Wert gibt an, wieviel Schläge ein Golfer mit HCP 0 (auch Scratch-Golfer genannt) durchschnittlich auf diesem Golfplatz benötigt. Ist der CR-Wert niedriger als der Platzstandard (z.B. Par 72), so ist der Platz für einen Scratch-Golfer leichter. Sollte der Wert dagegen höher sein, spielt sich der Platz schwerer, da der Spieler im Durchschnitt mehr Schläge für die Runde benötigt wie das Par des Platzes vorgibt.
Slope Rating
Das sog. Slope Rating eines Golfplatzes wird aus der Differenz des Course Rating (CR Wert) und dem Rating für einen „Bogey-Golfer“ in der Spielklasse HCP 17,5 – 22,4 gebildet. Somit können die Spielergebnisse von Golfern mit unterschiedlichem Handicap auf unterschiedlich schwierigen Golfplätzen verglichen werden.
Das Slope Rating kann einen Wert zwischen 55 und 155 annehmen. Der DGV hat als Standardwert für einen 18-Loch Golfplatz den Wert von 113 ermittelt.
Somit gelten Golfplätze mit einem niedrigeren Slope Rating als 113 als prinzipiell leichter als der als Standard definierte Golfplatz. Sollte der Wert über 113 sein, stellt der Platz höhere Anforderungen an den Golfspieler.
Sie möchten näheres zu diesen Begrifflichkeit erfahren: Platzkontrolle | Erklärung Handicap | Erläuterung Birdie, Par, Bogey, Eagle, Albatros | Slice, Hook, Draw dann schaue Sie doch gerne in unserer Kategorie “Golf Allgemein” vorbei.