Golfregeln 2019: Die 20 wichtigsten Regeländerungen im Überblick
Vorgeschichte und Ziele der Regeländerungen
Vor mehr als fünf Jahren beschlossen die obersten Regelhüter im Golfsport, der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) sowie die United States Golf Association (USGA), die Initiative zur Modernisierung der Golfregeln. Dabei wurden die Golfregeln grundlegend überarbeitet und kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Ab dem 01.01.2019 sind nun die neuen Golfregeln in Kraft getreten und ca. 700 deutsche Golfanlagen warten darauf den Spielbetrieb gemäß den neuen Regeln zu eröffnen.
Vorgeschichte und Ziele der Regeländerungen
Vor mehr als fünf Jahren beschlossen die obersten Regelhüter im Golfsport, der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) sowie die United States Golf Association (USGA), die Initiative zur Modernisierung der Golfregeln. Dabei wurden die Golfregeln grundlegend überarbeitet und kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Ab dem 01.01.2019 sind nun die neuen Golfregeln in Kraft getreten und ca. 700 deutsche Golfanlagen warten darauf den Spielbetrieb gemäß den neuen Regeln zu eröffnen.
Ziele der Regeländerung:
- Der Charakter und die Prinzipien des Golfspiels sollten betont werden
- Die Golfregeln sollten einfacher und fairer sein
- Die Golfregeln sollten für alle Golfspieler leichter verstanden, sowie leichter angewendet werden können
Die Neuordnung der Regelinhalte hat zur Folge, dass die Regelanzahl von 34. Golfregeln auf 24 Golfregeln reduziert wurde. Eine Übersicht der zwanzig wichtigsten Regeländerungen finden Sie in diesem Artikel.
Tipp: Golf Regelvideos 2019 – In dieser Kategorie erklärt Ihnen Golf Pro Christopher Godson die wichtigsten Golfregeln in kurzen Videos.
Darf ich ein Distanzmessgerät verwenden?
Golfregel 4 – Ausrüstung des Spielers
Neu: Distanzmessgeräte können nun grundsätzlich verwendet werden, es sei denn eine Platzregel verbietet deren Verwendung.
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Ball beim Suchen bewegt?
Golfregel 7 – Ballsuche: Finden und Identifizieren des Balles
Laut Regelbuch dürfen Sie Ihren Ball „redlich“ suchen. Dies bedeutet, Sie dürfen im angemessenen Rahmen, zum Beispiel Äste, Gras oder andere befestigte Gegenstände bewegen oder biegen.
Vorsicht: Bei übertriebenen Handlungen, die über das vernünftige Maß hinaus gehen, können Sie sich eine Grundstrafe einhandeln.
Neu: Wird Ihr Ball während der Suche von Ihnen oder einem Ihrer Mitspieler versehentlich bewegt, darf der Ball nun straffrei auf seine ursprüngliche Position zurückgelegt werden.
Kleiner Tipp: Vor der Runde sollten Sie Ihre Bälle mit einem wasserfesten Stift markieren, um die Identifizierung zu erleichtern. Sind Sie sich nun beim Suchvorgang nicht sicher, ob Sie gerade Ihren oder einen anderen Ball gefunden haben, dürfen Sie diesen straffrei aufnehmen.
Vorsicht: Die Stelle des Balles muss vorher markiert werden. Zudem dürfen Sie den Ball nur zur Identifizierung reinigen.
Welchen Schläger darf ich zum Abmessen verwenden?
Definition der Schlägerlänge
NEU: Gemäß den alten Golfregeln, konnte ein Spieler zum Abmessen der Schlägerlängen einen beliebigen Schläger aus seinem Golfbag verwenden. Nach den neuen Golfregeln muss der Spieler nun den längsten Schläger verwenden, welcher im Normalfall der Driver ist.
Bitte beachten Sie: Den Putter dürfen Sie nicht zum Abmessen verwenden.
Doppelschlag: Sie treffen Ihren Ball im Schlag ein zweites Mal?
Golfregel 10 – Doppelschlag
Neu: Treffen Sie Ihren Ball beim Schlag mehr als einmal, zählt dies in Zukunft als einfacher Schlag und Sie bekommen keinen Strafschlag.
Ausrichten durch einen Schläger oder Caddie?
Golfregel 10 – Schlagvorbereitung und Ausführung; Beratung und Hilfe; Caddies
Neu: Sie dürfen Ihren Stand weder an einem Schläger noch an einem anderen Objekt ausrichten. Auch die Ausrichtung durch den Ratschlag eines Caddies ist nicht mehr erlaubt.
Sie treffen mit Ihrem Ball sich selbst oder Ihre Ausrüstung?
Golfregel 11 – Ball in Bewegung trifft versehentlich Person, Tier oder Gegenstand; Absichtliche Handlungen, um einen Ball in Bewegung zu beeinflussen
Neu: Treffen Sie versehentlich mit Ihrem Golfball sich selbst oder Ihre Ausrüstung ist dies nun straffrei. Der Ball wird an der Stelle weitergespielt, an der er zur Ruhe gekommen ist. In der Vergangenheit gab es hierfür einen Strafschlag.
Benutzen Sie absichtlich Ihre Ausrüstung oder sich selbst als „Ballstopper“, bekommen Sie einen Strafschlag.
Sie berühren beiläufig den Sand im Bunker?
Golfregel 12 – Sandberührung im Bunker
In der Vergangenheit mussten Sie auf viele Dinge im Bunker achten, um keine Strafschläge zu bekommen. So durfte zum Beispiel der Bunkersand vor dem Schlag bis auf wenige Ausnahmen nicht berührt werden.
Neu: Es ist nach wie vor nicht erlaubt, die Beschaffenheit des Sandes zu prüfen, den Schläger im Sand aufzusetzen oder Probeschwünge mit Sandkontakt durchzuführen. Allerdings ist die beiläufige Berührung des Sandes grundsätzlich erlaubt, d.h. wenn Sie den Bunker betreten und sich dabei auf Ihrem Schläger im Sand abstützen, ist dies ohne Konsequenzen.
Ihr Ball landet auf dem falschen Grün?
Golfregel 13 – Falsches Grün
Sollte Ihr Ball auf einem falschen Grün landen, dürfen Sie Ihn von dort nicht weiterspielen, um das Grün nicht zu beschädigen.
Bisher haben Sie Erleichterung in Anspruch genommen und Ihren Ball an dem nächst möglichen Punkt, meist Vorgrün, gedroppt.
Dabei durfte Ihr Stand weiterhin auf dem Grün sein.
NEU: Zur Schonung der Grüns, besagt die neue Regel, dass auch der Golfspieler nicht mehr auf dem Grün stehen darf. Somit verlagert sich der Ball und Spieler aufs Vorgrün.
Auf dem Grün: Ball bewegt durch das Markieren oder Zurücklegen?
Golfregel 13 – Ball auf dem Grün bewegt
Neu: Haben Sie Ihren Ball auf dem Grün markiert und er bewegt sich danach von selbst oder durch einen Windstoß, müssen Sie Ihren Ball an seine ursprüngliche Stelle zurücklegen. Dies ist straffrei.
Wurde der Ball noch nicht markiert und er hat sich bewegt, muss er von der neuen Stelle gespielt werden. Straffrei!
Auf dem Grün: Ball bewegt durch Spieler?
Golfregel 13 – Ball durch Spieler bewegt
Neu: Das versehentliche Bewegen des Balles auf dem Grün ist gemäß den neuen Regeln immer straflos. Der Ball muss an seine ursprüngliche Position zurückgelegt werden.
Auf dem Grün: Ausbessern von Schäden?
Golfregel 13 – Schäden auf dem Grün ausbessern
Bisher durften Sie lediglich alte Lochpfropfen oder Pitchmarks in Ihrer Puttlinie ausbessern.
Neu: Durch die Regeländerung dürfen Sie nun alle Beschädigungen ausbessern. Dies gilt insbesondere auch für Spikemarken welche durch Golfschuhe verursacht werden können.
Auf dem Grün: Treffen der Fahnenstange?
Golfregel 13 – Treffen der Fahnenstange
Beim Putten mussten Sie bisher die Fahne entfernen bzw. von Ihrem Mitspieler bedienen lassen.
Neu: Sie können die Fahnen immer im Loch stecken lassen. Ein Treffen der Fahnenstange ist straflos. Zusätzlich gilt ein eingeklemmter Ball (zwischen Fahnenstange und Lochkante) immer als eingelocht.
Richtiges Droppen gemäß Golfregeln 2019
Golfregel 14 – Vorgehensweise mit dem Ball: Droppen
Bisher mussten Sie Ihren Golfball, aufrecht stehend, mit ausgestrecktem Arm, auf Schulterhöhe fallen lassen.
NEU: Seit 01.01.2019 müssen Sie nun auf Kniehöhe den Ball fallen lassen. Sollten Sie aus Versehen den Ball droppen wie gewohnt, müssen Sie den Ball straffrei aufnehmen und erneut auf Kniehöhe droppen.
Lose Naturstoffe überall entfernen?
Golfregel 15 – Erleichterung bei losen hinderlichen Naturstoffen und beweglichen Hemmnissen (einschließlich Ball oder Ballmarker, die das Spiel unterstützen oder beeinträchtigen)
Neu: Bisher mussten lose Naturstoffe wie beispielsweise Äste, Blätter, Steine oder Zweige in Hindernissen liegen bleiben. Ab 2019 dürfen lose Naturstoffe überall (im gesamten Gelände), sprich auch im Bunker oder den sog. Penalty Areas straffrei entfernt werden.
Bitte beachten: Sollte sich die Ballposition beim entfernen des losen Naturstoffes verändern, muss der Ball an seine ursprüngliche Position zurück gelegt werden. Sie erhalten hierfür einen Strafschlag.
Ihr Ball hat sich im Erdreich eingegraben?
Golfregel 16 – Erleichterung bei ungewöhnlichen Platzverhältnissen (einschließlich unbeweglicher Hemmnisse), Gefährdung durch Tiere, eingebetteter Ball
Trifft Ihr Golfball aus großer Höhe auf den feuchten Rasen, kommt es sehr häufig vor, dass er sich leicht eingräbt. Hier sprechen wir vom sog. eingebetteten Ball.
NEU: Bisher gab es lediglich Erleichterung auf kurz gemähtem Gras, sprich auf dem Fairway oder Vorgrün. Durch die neue Regeländerung dürfen Sie Ihren eingebetteten Ball nun auch im Rough und Semi-Rough aufnehmen und regelkonform Droppen.
Bitte beachten Sie: Eingebettete Bälle im Bunker oder in den Penalty Areas müssen nach wie vor gespielt werden wie sie liegen.
Ihr Ball landet in einem Tierloch?
Golfregel 16 – Erleichterung bei ungewöhnlichen Platzverhältnissen (einschließlich unbeweglicher Hemmnisse), Gefährdung durch Tiere, eingebetteter Ball
Bisher konnten Sie bei Tierlöchern nur Erleichterung in Anspruch nehmen, wenn diese von grabenden Tieren, Reptilien oder Vögeln stammten.
Neu: Die Einschränkung auf die Tierart wurde entfernt.
Golf: Penalty Areas
Golfregel 17 – Penalty Areas
In der Vergangenheit durften Wasserhindernisse nur als solche markiert werden, wenn tatsächlich Wasser enthalten war. Gemäß den neuen Regeln heißen Wasserhindernisse nun Penalty Areas und müssen nicht zwingend Wasser enthalten. So kann jeder Golfclub auch andere Flächen als Penalty Areas ausweisen. Nach wie vor, werden diese Penalty Areas mit den Farben Gelb und Rot gekennzeichnet.
Seitliche Wasserhindernisse (rote Markierung) heißen nun rote Penalty Areas. Frontale Wasserhindernisse (gelbe Markierung) heißen nun gelbe Penalty Areas.
Neu: Bisher durften Sie bei seitlichen Wasserhindernissen auch auf der gegenüberliegenden Seite des Kreuzungspunktes Ihren Ball droppen. Dies wurde von den meisten Spieler kaum genutzt, deshalb wurde diese Möglichkeit durch die neuen Golfregeln aufgehoben.
Ebenfalls Neu: Falls Sie sich entscheiden Ihren Ball aus einem Wasserhindernis, gelbe- oder rote Penalty Area zu spielen, dürfen Sie ab jetzt den Schläger am Boden oder im Wasser aufsetzen. Dies erhöht Ihre Erfolgschancen und beschleunigt gleichzeitig das Spiel.
Nach wie vor haben Sie folgende Optionen unter Hinzurechnung eines Strafschlags:
- Sie können einen Ball von dort spielen, von wo aus Sie Ihren letzten Schlag ausgeführt haben.
- Sie können einen Ball in beliebiger Entfernung hinter dem Hindernis fallen lassen. Dafür bilden Sie eine gerade Linie zwischen dem Loch und dem Punkt, an dem der Ball zuletzt die Grenze des Hindernisses überschritten hat.
- Sie können einen Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen droppen. Als Ausgangspunkt müssen Sie den Punkt definieren, an welchem der Ball die Grenze des Hindernisses zuletzt gekreuzt hat.
Wie lange darf ich meinen Ball suchen?
Golfregel 18 – Suchzeit
Bisher hatte man fünf Minuten Zeit, um einen verloren Ball wiederzufinden.
Neu: Um den Spielablauf zu beschleunigen, wurde die Suchzeit nun von fünf Minuten auf drei Minuten verkürzt.
Ein Ball gilt als verloren, wenn Sie diesen nicht innerhalb von drei Minuten finden konnten. Somit kommt ein neuer Ball ins Spiel, welchen Sie so nahe wie möglich an der Stelle spielen müssen, von der Sie den ursprünglichen Ball zuletzt gespielt haben. Sollte dies der Abschlag sein, dürfen Sie den Ball erneut aufteen. Sie erhalten einen Strafschlag.
Wann darf ich einen provisorischen Ball schlagen?
Golfregel 18 – Provisorischer Ball
Neu: Ab sofort dürfen Sie einen provisorischen Ball auch dann spielen, nachdem Sie nach Ihrem Ball gesucht haben. Früher mussten Sie sich für einen provisorischen Ball entscheiden, bevor Sie nach vorne weg gingen. Bitte beachten Sie aber die verkürzte Suchzeit. Nach Ablauf der drei Minuten können Sie keinen provisorischen Ball mehr spielen und es ist automatisch ein neuer Ball im Spiel.
Ihr Ball liegt unspielbar an der Bunkerkante?
Golfregel 19 – Ball unspielbar (im Bunker)
Ihr Ball ist unspielbar im Bunker gelandet. Bisher konnten Sie den Ball für unspielbar erklären und hatten drei Möglichkeiten zum Droppen:
- 2 Schlägerlängen innerhalb des Bunkers , nicht näher zum Loch – ein Strafschlag.
- Auf der rückwärtigen Verlängerung der Linie „Ball – Loch“ innerhalb des Bunkers – ein Strafschlag.
- So nahe wie möglich an der Stelle, wo der letzte Schlag ausgeführt wurde – ein Strafschlag.
Neu: Ab sofort können Sie eine weitere Option nutzen, mit welcher Sie Bunkerschläge komplett vermeiden können.
Anwendung: Sie bilden eine Linie aus der aktuellen Ballposition (im Bunker) und der Fahne. Entlang dieser Linie gehen Sie soweit zurück, bis Sie außerhalb des Bunkers sind und eine geeignete Position für Ihren nächsten Schlag gefunden haben. Nun können Sie Ihren Ball innerhalb einer Schlägerlänge droppen und Ihr Spiel fortführen. Die kostet Sie allerdings zwei Strafschläge.
Vielen Dank für diesen Überblick zu den neuen Golfregeln. Gut zu wissen, dass der Ball beim Suchen jetzt straffrei bewegt werden darf, wenn die Bewegung unabsichtlich erfolgte. Ich habe lange nicht mehr gespielt und informiere mich deshalb über die neuen Regeln, da wir dieses Jahr in ein Hotel fahren, dass einen angebundenen Golfplatz hat.